Jonas Meyburg Idealrechnung [Ist-Zustand,Vergleich, Erinnern], 2021 15 min
Das Stück „Idealrechnung [Ist-Zustand, Vergleichen, Erinnern]“ spricht in eine Welt hinein, in der die fortschrittlichen Möglichkeiten der Techologie und der Messung – und das damit verbundene, akkumulierte, potentiell abrufbare Wissen – in Kontrast zu der Lebenserfahrung des Individuums stehen.
Die theoretische Möglichkeit unsere Umwelt und die sie bestimmenden Verhältnisse und Faktoren auf Mikro- und Makroebene immer und immer genauer erfassen zu können, birgt in der alltäglichen Praxis die Gefahr sie nicht mehr überblicken zu können.
Festen Halt scheint auf den ersten Blick nur der „erfassbare Durchschnitt“ zu geben, doch einen trügerischen. Verrechnet man Durchschnittswert mit Durchschnittswert mit Durchschnittswert, so wird das Ergebnis, zumindest potentiell, immer weiter weg von der tatsächlichen, wankelmütigen Realität abweichen. Die Durchschnittslösung wird an den speziellen Problemen des Individuums scheitern, darüber werden wir uns mehr und mehr bewusst.
Wie gehen wir mit dieser Abweichung um? Mit der Gewissheit, es doch exakter und genauer wissen zu können und zu sollen? Wo liegt die heutige Grenze zwischen Information und Fehlinformation? Wie tief müssen wir unsere Umwelt durchdringen um eine Tatsachenbehauptung aufstellen zu können und welche Verantwortung tragen wir, oder sollten wir tragen, wenn wir das was wir zu wissen meinen öffentlich machen?
The soundpiece „Idealrechnung [Ist-Zustand, Vergleichen, Erinnern]“ (roughly: „Ideal calculation [current condition, compare, remember]“) speaks into a world where the advancements of technology and measurement and the consequent, accumulated, potentially fetchable knowledge stands in contrast to the experiences of the individual.
The hypothetical ability to grasp our enviroment and its complex proportions and interlinked relations on a microscopic to macroscopic level leads to a confusing lack of clarity in our everyday practice.
A practical – but decieving – solution lies in the concept of „the average“. It’s decieving because multiplying averages with averages leads to a potentially dangerous deviation from the fickle and inconstant reality. It’s decieving because the average solution may not work in individual problem and we are getting more and more aware of this.
So how do we deal with this deviation, knowing that we could do and know better? Can we live with it? Where is todays border between misinformation and information and how close do we have to look to be able to make a statement that’s considered a fact? What responsibility do or should we have to face when we voice what we think we know?